Bericht Klettersteigwoche Dibonahütte 20. – 26. August 2017

Bericht Klettersteigwoche Dibonahütte 20. – 26. August 2017

DolomitiTortouri  (5000 Höhenmeter ) oder das tägliche 13 + 3

Impressionen von der Klettersteigwoche 20. – 26. August 2017

Alexander Jaud und Otto Trübswasser hatten einen Klassiker ausgeschrieben: Klettersteig- und Bergtouren in den Dolomiten rund um Cortina d Ámpezzo. 21 Bergfreudinnen und –freunde der Sektion Liesing-Perchtoldsdorf fanden sich pünktlich im ausgewählten Quartier, dem Rifugio Dibona (2037m), ein.

Täglich standen zwei unterschiedliche Tour-Varianten zur Wahl: Für die Herausforderungshungrigen, eher die jüngeren Teilnehmerinnen und Teilnehmer, gab es ein Angebot deutlich anspruchsvoller Klettersteige, erstmalig geleitet von Alex und kräftig unterstützt von Hans Kernbichler. Der Balance zwischen Strapazen und Genussbergsteigen suchende Rest der Gruppe folgte meist Otto auf etwas weniger anstrengenden, durchwegs aber respektablen Alternativwegen. Michael half mal hier, mal dort aus und die Croda da Lago wurde am Erholungstag -nur 800(!) Höhenmeter - von allen gemeinsam umrundet.

Gleich vorweg: Die Auswahl der Steige, die Leitung durch die jeweilige Führung und die individuelle Einschätzung aller Teilnehmer samt Berücksichtigung ihrer Tagesverfassung waren sehr erfolgreich: Keine Aus-, keinerlei Unfälle und 21 sehr zufriedene Teilnehmer und –innen!

Dies auch dank einiger Spezialeffekte: Bei besonders anspruchsvollen Stellen ab Schwierigkeit D zB. kam mitunter Hans´ patentierte Aufstiegshilfe, der Popo-Lifter, zum erfolgreichen Einsatz, zur Freude aller Beteiligten.

Badespaß mit Abkühlung auf 2046 m unter den staunenden Blicken einiger Esel (Equus asinus asinus, nicht homo sapiens) bot der Lago Federa beim Rifugio Croda da Lago. In deutlichem Kontrast dazu stand der Schotterausschlag durch Geröllhalden: 600m Abstieg über bockiges Geröllgelände - nach der Devise „einfach laufen lassen“ …

Wanderungen durch die Zeitgeschichte – Steige und Gebäudereste aus unseligen Kriegstagen – und auch eine Höhlenbegehung „durchs Schlüsselloch“ boten interessante Erweiterungen der sportlichen Klettereien.

Die Hütte, malerisch im Schatten der Tofana di Rozes gelegen, bietet durchaus gemütliche Mehrbettzimmer, die etwa von Mareschs durch kreative Drapierung ihrer Kleidung in heimelige Separees abgeteilt wurden.

Sie ist nach dem Motto „feig ist fad“ über eine staubige, vorwiegend einspurige Geröllstraße für Autolenker mit robuster Einstellung zu ihren Fahrzeugen zu erreichen sofern diese spannenden Gegenverkehr nicht scheuen. Das wird allmorgendlich von zahlreichen motorisierten Bergfexen genutzt, um spätestens 9:00 Uhr ist der erstaunlich große Parkplatz prall gefüllt.

Mehrere kostenfreie (!) Warmwasserduschen stehen zur Verfügung und das abendliche Speisebingo – individuelle Auswahl aus dem täglich gleichen, durchwegs genussreichen  Angebot von 6 Vor-, 7 Haupt- und 3 Nachspeisen (13 + 3 …) tragen sehr zum Wohlbefinden bei. Ausreichend Bier, Radler, Vino, Wasser und Säfte standen zur Verfügung, ab 17 Uhr wurde der tägliche Sundowner mit Campari Soda  oder Aperol Spritz begangen und zum Abschluss ein entspannter Prosecco-Nachmittag.

Das Wetter war sehr kooperativ: 6 Tage Sonnenschein wegen - oder trotz - einer von Marion spontan abgehaltenen Om-Runde an der Croda da Lago. Physiotherapeutische Maßnahme zur Steigerung des Wohlbefindens und der Leistungsfähigkeit unter ihrer bestens bewährten Anleitung waren ein weiterer wichtiger Erfolgsbaustein. Motivationsfördernd war auch der partielle Eisgenuss am Tourenschluss, vor allem für Inge die Eisbechervariationen im legendären Cortina als zulässiges Dopingmittel.

Der sportliche Faktencheck lässt sich sehen:

Scala del Meneghel / Grotta d. Tofana

Via ferrrata Giovanni Lipella

Punta Anna

Sentiero Guiseppe Olivieri

Via ferrata Michielli Albino Strobel

Passo Giau, Ferrata Averau, Ferrata Gusela

Via ferrata degli Alpini

Gipfel Tofana di Rozes

Croda da Lago

Hexensteig

Abendbonus: für Zuspätkommende an der Tafelrunde 1m free solo über die bereits sitzenden Tischnachbarn hinweg zu den freien Plätzen (immer innen an der Wand)

 

Es war eine wunderschöne Bergwoche – den erfolgreichen Organisatoren und Tourenleitern Alex und Otto wurde heftig gedankt! Bitte nächstes Mal wieder..;-)

 

Inge, Karin & Werner