Böhmerwald Wanderung 5. – 8. Mai 2025
1. Tag: Nach einer Woche Sonnenschein und einem unguten Wetterbericht für den
Böhmerwald wird die frühe Abfahrtszeit von 6 Uhr um 2 Stunden verschobenen! Am
Treffpunkt Bahnhof Aigen-Schlägl um ca. 12 Uhr Regen, 5 Grad und kalter Wind! Die
Ersten sind Hilde und Michael Kratochwila im Auto von ihrem Wohnort im Bayrischen
Wald, dann kommen Herbert Hinterstoisser – unser Tourenführer - und ich mit der
Mühlkreisbahn aus Linz und knapp danach der AV Bus mit Leo Hudribusch am Steuer,
Ilse (genannt Quecksi) und Heli Hintenaus, Hanni und Franz Poller, Dagmar
Trübswasser, Evelyn Schröder und Eva Doppler. Was tun? Zuerst einmal in die
Pizzeria – gut, trocken und warm! Um 14 Uhr, nachdem Quartier erst um 16 Uhr
bereit ist, zum Ausgangspunkt für die geplante Runde zum Schwarzenbergschen
Schwemmkanal. Wetter unverändert, drum wer hat Überhose, Pelerine, Schirm usw.
Der Weg im hohen Wald ist schön aber von oben und unten feucht.
Der Schwemmkanal an der tschechischen Grenze, für die damalige Zeit, ca. 1790,
eine technische Meisterleistung von Josef Rosenauer, gebaut für den Holzbedarf in
Wien und möglich durch den Holzreichtum im Böhmerwald der Familie
Schwarzenberg. Das Holz wird in 1m Stücken bis zur Steilstufe bei St. Oswald –
Wasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer – in die Große Mühl und bei
Neuhaus in die Donau geschwemmt.
Nach dieser ca. 3-stündigen, trotz aller Widrigkeiten sehr schönen und interessanten
Wanderung, geht´s kalt und nass nach Hintenberg in den Sonnenhof der Familie
Krauk. Wer es braucht warmes Getränk, dann Führung ins Zimmer hinauf durchs
private Kinderzimmer – ungewöhnlich!
Abendessen mit guter Forelle oder Spieß und Geplauder des Wirtes über Essen aus
der Region. Gastleute sehr freundlich und bemüht, Küche ausgezeichnet mit
Schwerpunkt Erdäpfel und Leinöl!
2. Tag: Gutes Buffettfrühstück! Wetter trocken aber bedeckt, drum zum Abwarten
Besuch im Heimat- und Glasmuseum in Ulrichsberg im ehemaligen, alten
Gemeindehaus. Schöne alte ganz unterschiedliche Glasgefäße, alter Hausrat und
Sportgeräte, die uns eigentlich bekannt vorkommen! Eine eigene Stube für Adalbert
Stifter, der aus dieser Gegend stammt und eine weitere Stube, die den 1945 aus der
Grenzregion vertriebenen Deutschen als Treffpunkt gewidmet ist, mit vielen
Erinnerungsstücken.
Zurück ins Quartier zum Umziehen und auf zur Schiarena Hochficht. Schöner
Aufstieg, vorbei an unendlichen Heidelbeersträuchern, bei teilweisem Sonnenschein
zum Aussichtspunkt am Felsen Hochficht mit Gipfelkreuz und Sicht auf den Moldau
Stausee und ins weite Land. Kurz danach die Liftstation Hochficht mit verstecktem
Gipfelkreuz und weiter über den Kamm, direkt an den Grenzsteinen, vorbei an einem
riesigen Windbruch mit entwurzelten Bäumen, der, so eine Annahme vor Jahren
durch den Sturm Lothar verursacht wurde. Dann das ebenso versteckte Gipfelkreuz
des Schönbergfelsens und weiter zur Liftstation am Reischlberg. Direkter steiler
Abstieg über Schipiste, die demnächst eine Lupinienwiese sein wird. Nach guten 4
Stunden mit müden Knien, aber sehr zufrieden, bei den beiden Autos. Und große
Freude über das gute Wetter bei der schlechten Wettervorhersage!
3. Tag: Wieder gutes Wetter nur kalter Nord-Ost Wind! Rasttag für Hilde, Michael,
Quecksi und mich – Fahrt nach Schlägl und ausgezeichnete Führung durch Stift und
Kirche. Anschließend Mittagessen im Stiftskeller mit nicht so ausgezeichnetem
Spargel, der aber nicht verrechnet sondern allen mit einem Espresso vergütet wird!
Am Abend berichten die Anderen ganz begeistert von ihrer sehr schönen, auch
langen und anstrengenden Tour auf den Plöckenstein.
Ein Teil der Gruppe wanderte über den goldenen Steig - angelegt für den Waren
Austausch zwischen Südböhmen und die Tschechei im 17. Jhdt.- Richtung
Dreiländereck. Der Steig führte durch wunderschönen Mischwald hinauf zu den
Teufelschüsseln welche einzeln erstürmt wurden, weiter zum “Steinernen Meer”
eine Ansammlung riesiger Steine aus der letzten Eiszeit.
Der wunderschöne Wald lichtete sich zusehends zur Apokalypse geschuldet der
Trockenheit und dem Borkenkäfer Befall. Vom Dreiländereck wanderte die Gruppe
weiter zur höchsten Erhebung im Mühlviertel dem Plöckenstein 1379m
Der Abstieg erfolgte über einen schmalen Steig bis zur Forststraße, dann wieder
durch den schönen Mischwald bis zum Ausgangspunkt wo wir natürlich in der
Gastwirtschaft Dreiländereck die schöne Wanderung ausklingen ließen.
4. Tag: Wetter ähnlich – Tour auf den Bärenstein. Sehr schöner gemütlicher Aufstieg zu
den unglaublichen Wollsack – Granitformationen am Bärenstein, wieder
Aussichtspunkt am Felsen.
Mittagessen im Stiftskeller, in den Fässern mit jeweils 6 Personen.
Dank an Herbert für seine so angenehme und ruhige Führung und die schönen
gemeinsamen Tage!
Abschied am Parkplatz vorm Stift – Hilde und Michael zurück in den Bayrischen Wald,
Herbert und ich zum Bus nach Linz und der Rest der Gruppe mit Verhandlungen über
eine Parkdelle am Bus. Die haben so viel Zeit gekostet, dass wir beim Aussteigen in
Linz den AV Bus kurz an uns vorbeifahren sehen können, lange Heimfahrt nach Wien!
Herbert war bald in Timelkam und ich daheim in Linz.
Gerti Wihrheim