Erste Hilfe Kurs Jugendteam
Bericht 1. Hilfe Kurs:
Donnerstag, 8.12.2022, 14:15 Uhr, Heideparkplatz
Angespannte, erwartungsvolle Stille, hin und wieder ein Kommentar zum Wetter -alle warten mit Vorfreude auf die Ereignisse dieses Kurses. Dann wird die erste Überraschung verlautbart: der Aufstieg zur Kammersteinerhütte wird durch Karins fancy Automobil-Bus (Achtung: mit zwei Schiebetüren!) erheblich beschleunigt. Oben angekommen erwartet die TeilnehmerInnen die erste Challenge: an einem großen Hund in der Gaststube vorbeidrängen, um ins Obergeschoss zu gelangen. Nach der Bewältigung dieser Hürde werden sogleich die ersten Maßnahmen für den Transport verletzter Individuen erprobt -alleine, zu zweit und in Gruppen- und das sogar mit allen möglichen auffindbaren Materialien. Anschließend dürfen wir dann unser ganz persönlich zugeschriebenes Übungsszenario auf einem Flipchart-Papierbogen ausarbeiten und verdienen uns damit unser leckeres Abendessen. Zu dieser Mahlzeit, wie auch den noch folgenden, soll gesagt werden, dass alle Anwesenden (mit der Ausnahme von ein oder maximal zwei Personen am Tisch) haargenau dasselbe Gericht bestellen (hiermit würde sich ein perfekter Beweis für das „Herdentier-Syndrom“ beim Menschen finden, aber leider ist das hier ein Erlebnisbericht, und keine wissenschaftliche Studie). Nach dieser Stärkung (ein großes Lob an die Küche) geht es dann ab nach draußen, in die dunkle, nebelige Nacht, wo wir die ersten Unfälle durchspielen. Unsere ersten Opfer sind Theresa (die realistischerweise in einem Busch hängengeblieben ist und wieder zum Weg getragen werden musste) und Robert (der sich eine wilde Wunde am Bein zugezogen hat) -zwei sehr talentierte Schauspieler, falls dafür mal Nachfrage in unserer Sektion aufkommt. Mit diesem Abenteuer endete die erste erfolgreiche Einheit auch schon und die dringend nötige Phase des Schlafes wurde eingeleitet.
Freitag, 9.12.2022, 9:15 Uhr, Heideparkplatz
Ein wenig verschlafen treffen wir uns diesmal in einer anderen Konstellation von TeilnehmerInnen in der Stille des Vormittags und beginnen dann den gemeinsamen Aufstieg -sogar zu Fuß. In der Hütte wärmen wir uns noch kurz auf, indem wir unsere Gehirnzellen beim Kreuzworträtsel Raten auf Hochtouren bringen, bevor wir dann draußen die ersten Übungsszenarien durchspielen. Um mir (Agnes) den Tag besonders zu versüßen, waren Felix und Johanna die Betroffenen und ich darf mich mit einem überdramatischen Kind und seiner hysterischen, besserwisserischen Mutter herumschlagen, allerdings hat dem Verletzen seine Wärmewindel sehr gut getan und der nächste Fall wurde sehr bald darauf gestartet. Diesmal muss Johanna mit einer Kopfwunde und einem unterzuckerten Diabetiker (der Roberthat mal wieder vergessen zu frühstücken) gleichzeitig zurechtkommen, was sie natürlich tadellos meistert. Nach einem leckeren Mittagessen, mit dem der ganze Schock von den realistisch geschminkten Wunden wieder verdaut wurde,spielen wir uns noch ein wenig mit dem phantastischen „SamSplint“ bevor wir uns wieder ab in das Nasse weiß (es war nebelig und hat geregnet) wagen, wo sich Felix mitsamt seinem Rad ordentlich in Pose werfen darf, allerdings eine erneute Wärmewindel eigenartigerweise sehr vehement ablehnt. Dann kommen die Pensionisten in uns zum Ausdruck, als die arme Johanna ihre neue Hüfte bei einem Ausrutscher wieder ordentlich beleidigt („Jössas na! Ned des neiche Glenkscho wieda!“) woraufhin Julia etwas überreagiert meint, dass sie bestimmt sehr bald sterben wird. Den krönenden Abschluss nach diesem nervenraubenden Zwischenfall macht ein besonders blutiges Spektakel inklusive purer Hysterie, Hoffnungslosigkeit und manisch-depressiven Anfällen, als sich Julia versehentlich mit ihrem Brotmesser in der Hand herumgestochert hat (zumindest implizierte das die Wunde) und Felix mit ein paar mehr Opfern zwangsbeglückt wird. Jetzt kann auch schon wieder der Heimweg gestartet werden -wieder eine neue Challenge dank dem Nebel, dem leichten Regen und der Dunkelheit.
Samstag, 10.12.2022, 9:00 Uhr, Südwand
Am letzten Tag stand Reanimation an der Tagesordnung. Diese führten wir volle 20 Minuten an unserer Reanimationspuppe Anne durch und stellten schnell fest, dass die Herzdruckmassage atemraubend ist, obwohl wir uns zu fünft abwechselten. Da konnte uns Dagmar nur zustimmen und war froh, dass die Puppe nicht wirklich in Lebensgefahr war. Anschließend stürzte Agnes für unser letztes Fallbeispiel die Stiegen hinunter und musste aus dem stark absturzgefährdeten Gelände abtransportiert werden. Um auch beim Klettern auf Unfälle vorbereitet zu sein, übten wir Sicherungsgeräte abzubinden, jemanden beim Sichern abzulösen und Flaschenzüge. Schließlich beendeten wir den Kurs bei einem gemeinsamen Mittagessen beim Heurigen, wo wir unsere Teilnahmebestätigungen bekamen.