Auch heuer trafen sich einige Jugendmitarbeiter und -mitarbeiterinnen um gemeinsam ein paar Tage im Höllental klettern zu gehen.
Freitag
Da am Freitag das Wetter in der Früh noch etwas feucht war entschieden Klemens, Elisa, Karin, Agnes, Theresa, Ninon und Jona zuerst die Hohen Wand unsicher zu machen. Vom Dürnbachtal gingen wir hinauf zum Waldeggerhaus um dort festzustellen, dass Ruhetag war. Nach einer kühlen Rast im Wind stiegen wir über die Klause ab und konnten noch an einer mittlerweile getrockneten Wand zwei schöne Sportkletterrouten machen. Wir fuhren weiter zum Weichtalhaus, wo am Abend Maxi und Benni unsere Truppe vervollständigten.
Samstag
Am Samstag nach einer eher schlafarmen Nacht (so wurde zumindest gemunkelt) haben die mutigen Jugendleiter und Jugendleiterinnen begeistert den Plattentoaster beim Frühstücksbuffet ausprobiert. Deswegen hatten sie dann auch genug Energie für die darauffolgende Material-Organisation und Herumschlichterei bevor sie alle gemeinsam guten Mutes zur Vorderen Stadlwand losmarschiert sind. Zuerst ging noch ein Gerücht herum, dass es in den kurzen Hosen womöglich zu frisch wäre, aber schon bald während des Aufstiegs merkte das Team, dass es sich dabei nur um eine schlechte situative Einschätzung gehandelt hatte. Dann wurden fleißig sämtliche Routeneinstiege in die Mehrseillängen gesucht - manchen ist das Finden besser und schneller gelungen als anderen (die waren dafür dann besonders gut aufgewärmt) und auch beim Abstieg verhielt es sich ähnlich. Man sagt sich sogar, dass eine Seilschaft stundenlang im Wald umhergeirrt sei, um zurück zu finden. Ob dies eine maßlose Übertreibung ist, oder vielleicht doch eine Tatsache, bleibt eurem Urteilsvermögen überlassen, liebe Leser und Leserinnen. Vom Klettern selbst wurden nachher jedenfalls größtenteils positive Erinnerungen wiedergegeben. Vielleicht aber auch nur, weil alle Hitzköpfe (oder -Füße bei den kälteempfindlicheren Teammitgliedern) in der Schwarza abgekühlt wurden…
Den Abend haben die Helden und Heldinnen dieser Geschichte entspannt bei Frantic (einem Schweizer Kartenspiel, das überhaupt nicht entspannt ist) und Köstlichkeiten aus der Küche ausklingen lassen. Und wenn sie nicht gestorben sind (beziehungsweise immer noch im Wald den Abstieg suchen) dann klettern sie noch heute.
Sonntag
Am Sonntag machten Karin, Elisa, Ninon und Jona eine schöne Wanderung in der Weichtalklamm.
Da für den frühen Nachmittag Regen bzw. Gewitter angesagt war, entschieden alle anderen eine Mehrseillänge mit kurzem Zustieg auf der Vorderen Klobenwand zu machen. Sie fanden diesmal sofort den Einstieg, mussten aber leider feststellen, dass in beiden ausgesuchten Routen schon Seilschaften unterwegs waren. Nach ein bisschen warten, konnten Maxi und Benni beginnen zu klettern. Klemens bewies seinen Mut, schloss sich Agnes und Theresa an und brachte dadurch Ordnung und Expertise vom Feinsten in die am Vortag leicht chaotische Seilschaft. Leider machten die Kletterer vor ihnen Speedy Gonzales keine Konkurrenz und wegen der schlechten Wettervorhersage wollten unsere drei Abenteurer*innen nicht länger warten und stiegen tollkühn, nach Abwägung der Risiken, in eine schwerere Route gleich daneben ein. Das funktionierte anfangs ganz gut, doch als Agnes und Klemens gerade in der schwersten Seillänge ihr Kletterkönnen zum Besten gaben, zog sicher der Himmel zu und es begann zu regnen. Trotz erschwerten Bedingungen meisterten die beiden den Nachstieg bravourös und erreichten den vierten Stand, bei dem es glücklicherweise Internet gab. Das nutze Klemens, um den Wetterbericht zu checken. Kurzerhand entschlossen sie sich, die Route fortzusetzten, da der Regen nach einigen Minuten wieder nachließ. Maxi und Benni wollten bei den doch ziemlich weiten Hakenabständen und der rutschigen Wand nicht weiterklettern und seilten ab. Und jetzt gut aufgepasst! An dieser Stelle können wir alle etwas von Klemens lernen: immer eine Serviette vom Frühstück mitnehmen und griffbereit im Rucksack verstauen, damit man während dem Klettern nasse Tritte damit trockenwischen kann. (Leider haben Agnes und Theresa diesen Tipp erst nach dem Klettern erfahren, außerdem war Klemens der letzte in der Seilschaft, daher hat nur er selbst von seinen Trocknungsarbeiten profitiert, die beiden Mädels haben es trotzdem bis ans Ende der Route geschafft.) Um die letzten Sonnenstunden (oder eher Minuten) vor dem Regen auszunutzen, genossen die Drei ihre Jause beim Ausstieg und machten sich anschließend auf den Weg zurück ins Tal. Im Wald machte sich das aufziehende Gewitter schon mit Donner bemerkbar und auf den letzten 50m zur Hütte, legten sie einen Zielsprint ein, da es plötzlich begann in Strömen zu regnen. So erreichten sie (fast) trocken das Weichtalhaus. (Wenn Agnes nicht noch Fotos auf der Brücke 100m vor der Hütte gemacht hätte, wären sie ganz trocken angekommen, aber das muss ja niemand so genau wissen.)
Hoffentlich kommen nächstes Mal alle mit!