Pisten- Loipen- Touren- Schiveranstaltung in Nauders vom 23. bis 30.3.2019

Pisten- Loipen- Touren- Schiveranstaltung in Nauders vom 23. bis 30.3.2019

Auch heuer wieder war Nauders am Reschenpass Stützpunkt für Schibegeisterte unserer Sektion. 21 Teilnehmer und –innen fanden sich per Vereinsbus oder Privatauto im bewährten Hotel Martha ein und wurden von den Gastgebern Franz und Rebecca Hölbling wie alle Jahre freundlichst begrüßt. Die Schneelage war im Vergleich zu Vorjahren geradezu opulent, nur das Wetter wollte sich tageweise etwas zieren. 

Unser Quartier bietet in unmittelbarer Umgebung eine Vielzahl von feinsten Wintersportmöglichkeiten: Für die Pistenbegeisterten das benachbart liegende Schigebiet Bergkastel, Langlaufloipen ab der Haustüre und für unsere Schitouren-Aficionados eine Vielzahl von verlockenden Tourenmöglichkeiten im Dreiländereck Österreich-Italien-Schweiz. In den letzten Jahren werden vom Gastgeber Franz geführte Schneeschuhtouren angeboten, man kann auch einfach nur spazieren gehen oder per Auto interessante Punkte der näheren Umgebung besuchen.

Alle diese Möglichkeiten wurden auch kräftig genutzt. Ein Gesamtbericht wäre wohl etwas unübersichtlich, der folgende Text widmet sich also hauptsächlich den Schitouren.

Die erste Tour am Sonntag, 24.3. wurde in Anbetracht der etwas diffizilen  Wetter- und Schneelage direkt vom Hotel aus in Richtung Ebene in Angriff genommen. Die Frühjahrssonne und die ungewohnte Höhenlage machten sich bemerkbar, nach zügigem Aufstieg auf Poller´scher Spur wurde das angepeilte Ziel erreicht, allerdings mit kräftigem Durst. Über kleinere Waldschikanen, vor allem aber über schöne, offene Firnhänge ging es vergnüglich wieder hinunter zum Gasthof Martha, wo schon die traditionelle Suppe und das ersehnte Bier warteten.

Am folgenden Montag, 25.3. zeigte sich wenig Sonne, kräftiger Wind pfiff und es war wenig frühlingshaft kalt. Nach sorgfältigen Überlegungen wurde die Äußere Scharte, 2.636 m, im Rojental anvisiert. Vom malerischen Weiler Rojen führt der Anstieg über weite Südhänge entweder zur Scharte oder den rechts davon liegenden, rund 100 hm höher liegenden Äußeren Nockenkopf. Wind, Wetter und Sicht ließen es geraten sein, rechtzeitig wieder ab zu fahren, bevor sich der Schnee eventuell zu störrisch verändert. Die Strategie ging auf, die Hänge boten genussvolles bis trickreiches Geläuf und der gemütliche Gasthof in Rojen in weiterer Folge die verdiente feine Stärkung. 

Dienstag, 26.3. blies weiterhin heftiger Wind von Norden. Nauders war bewölkt, aber der Süden versprach Sonne. Franz lenkte den Bus daher wieder einmal Richtung Schlinig im Obervinschgau mit seinem bekannten Langlaufzentrum. Von dort wurde der Kälberberg anvisiert. Ein schöner Aufstieg durch überwiegend sonnigen Wald führte weiter in steigend sturmumtoste Höhen. Einvernehmlich wurde beschlossen, angesichts des ungemütlichen Windes auf ein weiteres Vordringen Richtung Gipfel zu verzichten und ab zu fahren. Ein eher anspruchsvolles Vorhaben: Schon die oberen Hänge wechselten kleinräumig von feinem zu brüchigem Schnee, die folgenden Waldpassagen erforderten volle Aufmerksamkeit. Die lokale Trattoria von Schlinig brachte mit Suppe, Bier, Kaffee und Kuchen rasch wieder Entspannung zurück.

Der Mittwoch, 27.3. bot ähnliches Wetter. Die etwas kleinere Tourengruppe wandte sich wieder ins Rojental, Adi hatte den Spi da Russenna, 2.741 m als Ziel ausgewählt. Mit Erfolg: Nach dem Aufstieg bot der Gipfel einen fantastischen Rundblick in die Bergwelt des Dreiländerecks und die Abfahrt die erhofft genussvolle Hänge. Alle Teilnehmer kehrten sehr zufrieden ins Quartier zurück.

Donnerstag, 28.3. brachte endlich das erhoffte Kaiserwetter. Der Tourenbus rollte ins Langtauferer Tal und in blendender Sonne wurde von Melag der Aufstieg Richtung Glockhauser, 3.004 m, in Angriff genommen. Die Spur führte über die gleißenden Südhänge durchaus schweißtreibend bergauf, bot aber phantastische Ausblicke vor allem nach Süden Richtung Weißkugel. Nach rund 1.000 hm Aufstieg war der Gipfel in Griffweite, der Schnee begann sich aber bereits nachteilig zu verändern. So wurde einvernehmlich beschlossen, einer genussvollen  Abfahrt höhere Priorität ein zu räumen als dem Gipfelsieg, eine Erfolgsstrategie: Eine lange Abfahrt über vorwiegend feine Firnhänge belohnte für den kräftigen Aufstieg. In der Cafeteria Mellach konnte den dazu gekommenen Wanderern ausgiebig vorgeschwärmt werden. 

Schon war Freitag, 29.3., der letzte Tag des Urlaubs da. Hausherr Franz konnte sich ausnahmsweise von seinen „Duisburger Schneeschuhwanderungen“ freimachen und führte wieder einmal Richtung Mot da las Amblanas, 2.783 m, in Graubünden. Ein wunderbarer Aufstieg über rund 800 hm  in strahlendem Sonnenschein führte zum angepeilten Vorgipfel mit grandiosem Ausblick auf die umgebende Bergwelt. Nach der verdienten Pause wurde die Abfahrt angetreten: Rund 600 hm „Butterfirn“ ( © Otto T.) lösten flächendeckende Begeisterung aus. Hausherr Franz konnte die lokalen Alpenbrauerei Girun überreden, für uns ausnahmsweise kurz auf zu machen - ein rundum wundervoller Schitourentag wie man ihn sich gerne erträumt! 

Am Abend wurde zufriedene Bilanz gezogen. Pistenfahrer, Langläufer, Wanderer, Autoausflügler und alle –innen waren auf ihre Rechnung gekommen, die durch Schneeschuhwanderungen gestressten Knie waren auf dem Weg zur Besserung und die rundum zufriedenen Schitourengeher und –innen dankten ihren Guides Franz und Michael, dem begleitenden Tourenexperten Adi und dem schneestrategischen Beratungsbüro Otto sehr herzlich. Die Wirtsleuten Franz und Rebecca verabschiedeten sich herzlich von den zufriedenen Perchtoldsdorfern und umgekehrt, das Wiedersehen in 2020 wurde gleich akkordiert.

Am Samstag, 30.3. rollten schon früh alle Räder Richtung Heimat.
Halt, nicht gleich alle: Barbara & Werner hatten noch nicht genug und beschlossen, vor der Heimfahrt die Tour vom Vortag zu wiederholen. Mit demselben, begeisternden Ergebnis von 600 hm Butterfirn zum Niederknien …

Eine wunderbare Woche war leider vorbei, sehr herzlichen Dank an Franz und Michael auch für Organisation und Buslenkung. Niemand hatte Verletzungen davon getragen und alle kamen offensichtlich gut daheim an. Kein Wunder, dass Nauders 2020 bereits fix geplant ist …;-)

 

W. Maresch