Schitourentage in Zederhaus im Lungau vom 6. bis 10.02.2019

Schitourentage in Zederhaus im Lungau vom 6. bis 10.02.2019

Wie seit vielen Jahren auch heuer wieder hat sich ein Teil unserer Schitourengruppe in Zederhaus getroffen, um die verlockenden Möglichkeiten des Lungaus zu nutzen. Mittwoch Abend waren alle 19 Teilnehmer und –innen, altersmäßig zwischen 18 und 83 Jahren gut verteilt, beim vertrauten Kirchenwirt eingetroffen. Während in den Vorjahren Schnee zuweilen Mangelware war, winkte heuer eine dicke Schneeschicht mit bester Aussicht auf Pulverschneeabfahrten von den Hängen der umliegenden Gipfel.

Die erste Tour am Donnerstag führte wie schon oft in den Großkessel zunächst zur Muhrer Alm. Die Speedgruppe stoch von dort auf den Schöpfing, 2.143 m, durch, die tempomäßig gemäßigter ausgerichtete Gruppe wandte sich Richtung Aignerhöhe, 2.104 m. Sonne und tolle Fernsicht belohnten alle, die genussvollen Abfahrten durch die unverspurten Tiefschneehänge waren der erhoffte Extrabonus. Ottos nie erlahmende Suche nach dem jeweils optimal schneegesegneten Hang bereitete Brigitte auf ihrem Snowboard und ihrem Supportteam Thomas und Werner eine gute Stunde Wühlarbeit in den betreffenden Quer- und Flachpassagen.

Der folgende Freitag führte bei anfangs verhangenem Wetter vom Riedingtal nach Süden direkt in die Hölle - die sich bei inzwischen strahlendem Sonnenschein allerdings von ihrer besten Seite zeigte. Die Donnervögel zogen ihre Spur zügig weiter auf die Felskarspitze, 2.506 m, die ruhiger angelegte Gruppe erreichte nach genussvollem  Aufstieg – rund 1.000 hm -  das angepeilte Seeköpfel, 2.225 m. Der Sichtkontakt zwischen den Gipfeln gab Möglichkeit zu gegenseitiger Zuwinkerei und die folgende Abfahrt im Pulverschnee war für alle so, wie es sich der kleine Schifahrermaxi  in seinen Träumen gerne vorstellt. 

Samstags war die Balonspitze, 2.485 m, Ziel der Speedgruppe. Gleich vom Kirchenwirt führt der Anstieg anfangs durchaus anspruchsvoll, schattig und steil, später über freies Gelände mit bestem Fernblick über 1.300 hm zum Gipfel. Die zweite Tourengruppe beschloss, die fantastische Tiefschneelage im Großkessel nochmals zu nutzen, abermals über die Muhrer Alm wurde der Schöpfing, 2.143 m, erklommen. Der knapp 1.000 hm lange Anstieg bei heuer so schön wie selten gelegter Spur bot bei Sonnenschein wieder fantastische Ausblicke in die umgebende, herrliche Bergwelt. Die Abfahrt belohnte alle wie geplant mit genussvollen Schwüngen im Tiefschnee  bis wieder hinunter zur Muhrer Alm. Zwar wurde auf Ottos Klassiker, die spannende Überquerung des Kesselbaches mit individuellen Chancen auf unerwartete Kneippgüsse, diesmal verzichtet – trotzdem ein Schitag wie aus dem Bilderbuch. 

Der Sonntag brachte Wetterumschwung, der Himmel zog rasch zu, heftiger Wind setzte ein. Vom Tal bei Bundschuh führte der Aufstieg Richtung Mühlhauserhöhe, 2216 m. Der überaus stürmische Wind führte zu einer breiten Streuung bei der individuellen Festsetzung des Umkehrpunktes und ließ auch für Thomas trotz seiner anbetungswürdig stylischen Sturmhaube keine genussvolle Gipfelrast zu. Nach einiger Zeit waren dann doch alle mit vom Sturm zu pickigen Knödeln zusammengewehten
Fellen im Rucksack nach schönen Tiefschneehängen zufrieden wieder am Startpunkt. 

Die folgende Heimfahrt verlief erfreulicher Weise unauffällig, für manche kulinarisch belohnend über den Egidiwirt in Murau, und alle trafen Sonntag Abend wohlbehalten und mit schönsten Erinnerungen zu Hause ein.

Die Schneelage und das Wetter hatten uns heuer ausnehmend schöne Tourentage beschert und außer einigen Druck- und Scheuerstellen an diversen Füßen waren keine Schäden an Mensch und Material zu beklagen. Trotz der inzwischen doch beachtlichen Altersdifferenzen in der der Teilnehmerschar waren die Touren sehr harmonisch verlaufen. Den auf ihre Schäfchen bestens eingestimmten Guides Peter, Thomas und Michael, die dieses gemeinsame Erlebnis umsichtig (und kräftig beim Spuren) ermöglichen, sei hier nochmals sehr herzlich gedankt, ebenso dem lieben Otto für die alljährlich erfolgreiche Organisation dieser Expedition in den Lungau. 

Man kann ruhigen Gewissens suspizieren, dass die Sektion Liesing-Perchtoldsdorf des österreichischen Alpenvereins auch 2020 wieder Tourentage in Zederhaus einplanen wird …;-)

 

W. Maresch