Schitourenwoche Sellrain 4.3.2023 - 11.3.2023

Schitourenwoche Sellrain 4.3.2023 - 11.3.2023

Wie schon im letzten Jahr, waren Peter und ich schon 3 Tage vorher im Tourengebiet, um
die Bedingungen zu erkunden. Auch in diesem Jahr gab es sehr wenig Schnee, es waren
deshalb nicht alle Touren möglich. Für den ersten Tourentag mit der Gruppe (6 Teilnehmer)
wurde der Wetterkreuzkogel gewählt. Die Lawinenwarnstufe 1 änderte sich erst nach 3
Tagen auf 2, oberhalb von 2200 m, deshalb gab es kaum Einschränkungen bei der
Tourenauswahl. Auch der anfänglich schlechte Wetterbericht für Mittwoch und Donnerstag
verbesserte sich. Es gab kaum Schneefall, nur zeitweise lebhaften Wind und schlechte Sicht
in größeren Höhen. Die ersten 3 Tage von Sonntag bis Dienstag waren nahezu perfekt.


Sonntag 5.3.: Wetterkreuzkogel, 2600 m, 900 Hm
Für die ersten 300 Hm durch den Wald waren Harscheisen nötig, danach ging es in einem
weiten Tal zunächst flach, danach ansteigend weiter. Während einer kurzen Pause wurden
die Kenntnisse über die Lawinenkunde und die Stop or Go Regeln aufgefrischt. Nach ein
paar Übungen zur Spitzkehrentechnik ging es weiter auf mäßig steilen Hängen bergauf in
Richtung ‘Schwarze Wand’, in einem Bogen weiter in eine Mulde und dann über den etwas
steileren Gipfelhang zum Gipfel. Bei der Abfahrt gab es wechselnde Schneebedingungen,
oben harschig verspurt, im mittleren Teil herrlicher Pulverschnee. Der untere Teil durch den
vereisten Hohlweg im Wald war eine Herausforderung, zum Schluss musste man zu Fuß bis
zum Parkplatz absteigen.
Der Tourentag wurde, wie schon in den Jahren davor, im Cafe ‘Antonie’ bei Strudel, Torte,
Kaffee … beendet.
Abends wurden wir, wie in den letzten Jahren, von Sieglinde und Alfred mit einem
reichhaltigen Abendessen verwöhnt.

Montag 6.3.: Lampsenspitze, 2875 m, 1200 Hm,
Wieder erwartete uns ein sonniger, leicht wolkiger Tag. Bei der Tourenplanung am Vorabend
wurde beschlossen, auf die Lampsenspitze zu gehen. Vom Start in Praxmar auf 1680 m.
ging es mit Harscheisen weiter bergauf bis zur Rodelbahn, der wir teilweise bis auf ca. 500m
folgten. Danach stiegen wir über steiler werdendes Spitzkehren-Gelände bis zum Schidepot
auf. Hier wurde der Wind stärker und böiger. (Fast) alle stiegen über den aperen
Gipfelrücken bis zum Gipfel auf. Bei der Abfahrt fanden wir sogar einen unverspurten steilen
Hang, der einzeln befahren wurde. Weiter unten folgten wir teilweise der Rodelbahn.
Abends bei der Tourenplanung fiel die Wahl für den nächsten Tag auf die Schöntalspitze.
 

Dienstag 7.3.: Schöntalspitze, 3004 m, 1400 Hm
Wir starteten am Ende der Straße in Lüsens und stiegen über einen Weg mit sehr wenig
Schnee, viel Eis und einigen steinigen Stellen die ersten 300 Hm mit Harscheisen auf.
Danach erreichten wir das sonnige, weite Schöntal und stiegen hier ca. 600 Hm bei
Steigung bis 30° auf. Bei einer Pause auf ca. 2400 m trennte sich die Gruppe, Peter führte
die beiden Gipfelstürmer zunächst bis zum Schidepot und dann zum Gipfel. Die anderen
stiegen bis 2650 m weiter auf, hier wurde der Wind stärker und der Schnee harschiger,
deshalb beschlossen wir, umzukehren und abzufahren. Die Schneeverhältnisse wechselten
von Harsch bis Pulver und im letzten Teil mit Eis, Steinen und Buckeln war Vorsicht geboten.
Unten angekommen, kehrten wir im Gasthaus in Lüsens ein. Auf der sonnigen Terrasse bei
Kaffee und Kuchen lässt’s sich aushalten. Etwas später trafen auch die Gipfelstürmer ein
und berichteten vom windstillen Gipfel.

Mittwoch 8.3.: Westfalenhaus, 2276 m, 650 Hm
Für heute war eine Hüttentour geplant, wegen starkem Wind und schlechter Sicht im oberen
Bereich, laut Wetterbericht müsste es schneien, es gab aber kaum Niederschlag und
zeitweise war es sogar sonnig. Von Lüsens ging’s zunächst flach taleinwärts, dann im Wald
in einer Schneise steiler hinauf und weiter oben zuerst flach entlang eines Hanges. Beim
Queren dieses Hanges wurden die möglichen Gefahrenstellen bei höheren
Lawinenwarnstufen (ab 3) besprochen. Am Weiterweg auf dem Hüttenhang waren wieder
Harscheisen nötig. Auf der Hütte angekommen, wurden wir mit Suppe, Apfelstrudel,
Kaiserschmarrn… verwöhnt.

Donnerstag 9.3.: Neue Pforzheimer Hütte, 2310 m, 850 Hm
Für diesen Tag war sehr schlechtes Wetter angesagt, deshalb wurde wieder eine Hüttentour
geplant. Beim üblichen Start um 8:30 regnete es, deshalb starteten wir eine Stunde später.
Vom Parkplatz in St. Sigmund ging’s zunächst auf der Rodelbahn taleinwärts, dann etwas
ansteigend ca. 6 km bis auf 2100 m, zuletzt den Hüttenhang hinauf zur Hütte. Dank etwas
Schneefall konnte man ohne Harscheisen aufsteigen. Etwas störend war nur der ständige
Gegenwind. Wie schon am Vortag gab’s auch in dieser Hütte wieder köstliches Essen. Auch
die Abfahrt war angenehmer dank etwas Neuschnee. Weiter unten wurde es dann ziemlich
nass wegen der Temperature um +4°C.

Freitag 10.3.: Mitterzaiger Kopf, 2630m; ca.780 hm
Für unseren letzten Tourentag war ab Mittag Sturm, Schneefall, schlechte Sicht und
Lawinenwarnstufe 2 oberhalb von 2200 m vorhergesagt. Wir wählten eine kürzere Tour,
beginnend auf 1900 m in der Nähe von Kühtai. Die Route führte entlang des Klammbachs
zuerst flach, dann ansteigend bis ca. 30° in einer Mulde NW-wärts hinauf bis zum Schidepot.
Peter führte 4 Teilnehmer über einen Wechtengrat auf den Gipfel, dafür wurden Steigeisen
angelegt. Die anderen fuhren bei zunehmend schlechter werdender Sicht ab. Kurz vor dem
Parkplatz, bei einer Pause, trafen wir die Gipfelstürmer. Danach beendeten wir den
Tourentag im Cafe ‘Antonie’. Abends wurden wir von Sieglinde mit einer Tiroler Spezialität,
“Blatt’ln’ süß und/oder sauer” und von Alfred mit Selbstgebranntem verwöhnt.

Es hat uns allen sehr gut gefallen, aber für’s nächste Jahr wünschen wir uns etwas mehr Schnee.