Klettersteigwochenende Großer Priel

Klettersteigwochenende Großer Priel

Tag 1, Anfahrt und Aufstieg zum Prielschutzhaus

Am 25.7.19 war wieder das jährliche Klettersteigwochenende ausgeschrieben, dieses Mal mit 100% mehr Teilnehmern als noch im letzten Jahr. Treffpunkt war gemütlich um die Mittagszeit  in Pdorf, um dann 3 Stunden später den Aufstieg aufs Prielschutzhaus zu starten!

Rückblickend war der erste Tag der anstrengendste, weil von Hinterstoder zur Hütte gut 800hm zu überwinden waren bei Temperaturen zwischen 30 und 35 Grad und einer Luftfeuchte gefühlt jenseits der 100%. Trotzdem wäre niemand auch nur auf die Idee gekommen die Materialseilbahn zu verwenden. Der Klinserfall am Weg hinauf war eine willkommene Abkühlung!
Zum Glück gab´s oben dann genügend unterschiedliche Flüssigkeiten um der Dehydration entgegen zu wirken und nach einer kleinen Erholungspause auch schon das Abendessen.

Tag 2, der Prielgipfelsturm am Freitag über den neuen Prielklettersteig

Wie schon letztes Jahr, auch heuer wieder der erst kürzlich eröffnete längste Steig Österreichs!
Vor Monaten schon perfekt geplant war an diesem Tag Kaiserwetter und auf Grund der Höhe mit den niedrigeren Temperaturen und des etwas leichteren Gepäcks war der Zustieg wesentlich angenehmer zu gehen als der Anstieg zur Hütte Tags zuvor.
Nach 30 Minuten waren wir beim Einstieg, überraschender Weise die Ersten und einzigen Gipfelwilligen!

Erst ging es gemütlich über eine Rampe los. Beim "Affenkopf" wurde es schon fordernder. Zwei ausgesetzte und spannende Seilbrücken ging es zu überwinden, durch 2 lustige Höhlen, entlang von Bändern, mit Weit und Tiefblicken hin zum alten Einstieg des Bert Rinesch Steig schreitet der Weg voran. Auch dieser hat seine Wegführung verändert, wie Hans bemerkt hat, und an den alten Metallteilen und Seilresten ersichtlich war. Dann gings bekannt weiter über steile Leitern und senkrechte Seile hinauf zum Gipfelkreuz.
Knapp vor dem Ausstiegsbereich auf dem langen (der wollte wirklich nicht Enden und war auch nicht das Highlight des Steiges) A/B Grat hat uns dann doch noch jemand eingeholt, der in der Füh den Einstieg nicht gefunden hatte.

Beim Gipfelkreuz gabs dann nach 4 Stunden Klettersteig die obligatorische Rast mit Jause und Blick ins weite Land!
Hinunter dann über die Brotfallscharte (mit Abstecher auf den Brotfall), vorbei an der Schutzhöhle den versicherten Steig hinunter, über Schneefelder der Hütte entgegen. Dort gabs dann nach 7 Stunden am Berg eine kleine Jause. Die köstlichen Mehlspeisen aus der Vitrine, in der Größe eines Zielgels, wurden im Laufe der Tage alle teils mehrfach durchprobiert.

Hans verlängerte die Verschnaufpause noch bis zum Abendessen, aber Niki und Gerhard haben sich dann noch mit sämtlichen Übungsklettersteigen (bis D!) hinter der Hütte die Zeit vertrieben.

Tag 3, die Spitzmauer über den Stodertaler Steig

Weil das Wetter nicht ganz so perfekt wie am Vortag angesagt war und daher der Tassilo Steig nicht in Frage kam, ging es durch die Klinserschlucht Richtung Spitzmauer. Zwischendurch bestaunten wir die Überreste und das Kreuz vom Flugzeugabsturz von 1942. Der Stodertaler Steig der "nur" mit B angegeben ist war überraschender Weise nicht so leicht wie gedacht (oder es lag am Steig vom Vortag), belohnte aber auch mit schönen Tiefblicken ins Kar und auf die Schneefelder. Am Ende des Steigs ist man noch nicht am Gipfel und es geht über ein Wegerl, das teilweise mehr ein Schotterfeld ist, bis hinauf zum oiginellen "Gipfelkreuz" auf die Spitzmauer. Hier wurde wieder gejausnet und der Ausblick genossen, der aber schon etwas getrübt war. Den Rückweg dehnten wir etwas aus, auf den Meisenbergsattel und um den Weitgrubenkopf herum. Hier mussten dann zwingend spannende Schneefelder gequert werden, aber wir wurden mit einer beeindruckenden Landschaft und Fossilien belohnt. Diesmal gab es die Jause und das Abendessen in der Gaststube, weil der heftige Regenguss wie bestellt am späten Nachmittag eintraf.

Tag 4, Abstieg und Abreise

Nachdem das Wetter wieder nicht allzu rosig angesagt war ging es in einem Regenfenster von der Hütte den bekannten Weg wieder retour zum Auto hinunter. Diesmal war die Temperatur sehr angenehm, um nicht zu sagen frisch, und die Höhenmeter purzelten ganz leicht, so dass wir schon nach knapp unter 2 Stunden wieder beim Ausgangpunkt des Tourenwochenendes waren. Auf der Heimreise gab´s dann noch einen kleinen Abstecher zu einer guten Konditorei um den Entzug der abendlichen Mehlspeisen nicht zu hart zu gestalten.